Warum heißt jemand „Graf Kilowatt“? Es war natürlich ein „nickname“, um es mal modern auszudrücken. Mit vollem Namen hieß er Graf Alexander Joseph Kolowrat-Krakowsky, der vor 130 Jahren geboren wurde.
Der Spitzname lässt sich gleich doppelt erklären. Er bezog sich auf den Fahrstil des Grafen ebenso wie auf dessen füllige Gestalt. Und der Fahrstil hatte es in sich: 1908 siegte Graf Kilowatt im ersten Jahrgang des Rennens Zbraslav-Jíloviště in der Zweiliterklasse, im Folgejahr fuhr er bei der deutschen Prinz-Heinrich-Fahrt insgesamt 102 Mitbewerbern davon. Kolowrat war außerdem maßgeblich am Erfolg des Teams Laurin & Klement bei der anspruchsvollen Fahrt St. Petersburg–Sewastopol beteiligt und behielt im Wettbewerb…
Seit Wilhelm Busch wissen wir: „Musik wird störend oft empfunden, derweil sie mit Geräusch verbunden.“ Was für Musik gilt, das trifft mitunter auch für den Motorsport zu: Wer nicht gerade ein offenes Herz für den Motorsport und seine akustischen Begleitszenarien hat, der mag so manches hoch drehende Fahrzeug mit seinen zahlreichen Fehlzündungen bei der ADAC Rallye Deutschland im August dieses Jahres nicht gerade begeistert aufgenommen haben.
Doch es geht auch ganz anders, wie wir am Rande einer Wertungsprüfung (WP) an der Mosel selbst erfahren konnten. Fast waren wir schon ein wenig erschrocken, als der Toyota Mirai plötzlich als sogenannter „Nuller“ (Vorausfahrzeug) auftauchte, damit der Co-Pilot sich seine Karte stempeln lassen konnte. Der Hintergrund war der Antrieb des Fahrzeugs: Die Japaner hatten beim deutschen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in diesem Jahr zum ersten Mal ein Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb eingesetzt. Vor den Augen…
Der junge Mann liegt flach ausgestreckt auf dem Boden eines wild hüpfenden, schreienden, kreischenden Ungetüms aus Blech, Stahl und ein paar Gummiabdeckungen. Zwischen ihm, seinem Kopf, seinem Körper, seinen Füßen und der wilden Gischt verbleiben nur wenige Zentimeter. Mit weit mehr als 120 Kilometern pro Stunde schießt er im wilden Galopp der Wendeboje entgegen, um dort „auf der Hinterhand“ des Bootes wieder kehrt zu machen. Und dann: „da capo“. Von vorn. Und wieder, und wieder, und wieder. Je Runde 20 Minuten lang.
Alexander Graeff heißt der ungestüme und furchtlose Rodeoreiter, der auf der ansonsten so friedfertigen Mosel in Höhe des ebenso romantischen wie geschäftstüchtigen Touristenstädtchens Traben-Trarbach seiner Leidenschaft nachgeht. Wobei das Wort Leidenschaft in diesem Falle wohl wörtlich zu nehmen ist. Denn Alexander hat, seit er der Passion des Motorboot-Rennens nachgeht, schon so viele Schläge und damit auch ebenso viele Prellungen und blaue Flecken von seinem stählernen Einsatzgerät erhalten, dass er längst aufgehört hat, die „Feindberührungen“ zwischen…
Traumhaft! Timo Bernhard fuhr bei dem härtesten – weil schnellsten – Langstreckenrennen der Welt in Le Mans aufs Treppchen. Für den 34-jährigen KÜS-Botschafter war es der zweite Podiumsplatz in der Gesamtwertung nach seinem Sieg 2010 im Audi R15 TDI, für Porsche der 17. Gesamtsieg bei dem traditionsreichen Langstrecken-Klassiker an der Sarthe. Mit den Team-Kollegen Brendon Hartley und Mark Webber einerseits und Nico Hülkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy andererseits machte Porsche den Doppelsieg perfekt.
Timo Bernhard rückblickend: „Es ging direkt zur Sache. Der Start war gut. Ich konnte Neel in der ersten Runde überholen, das war eigentlich nicht geplant. Wir beide haben einen guten Rhythmus gefunden und für Porsche die Doppelführung verteidigt.“ Dabei zauberten die Piloten Rundenzeiten auf den Asphalt, der aus permanenter und öffentlicher Straße bestehenden Rennstrecke, die zuvor kaum für möglich gehalten worden waren. Vielfach zeigten die Monitore Umläufe unter 3 Minuten und 20 Sekunden an –…