Im beschaulichen Beaujolais-Gebiet, das sich mitten in Frankreich zwischen M?con und Lyon über gerade mal 50 Kilometer erstreckt, beginnt alljährlich Mitte November der Countdown. Am dritten Donnerstag um Mitternacht fällt dann der Startschuss: Der junge Wein aus den Lagen des Beaujolais und Beaujolais Village darf offiziell entkorkt werden – und das fast zeitgleich rund um den Erdball.
Verbummelt man im frühen Herbst, wenn die Sonne Dörfer und Rebhänge im Beaujolais in warmes Licht taucht, zwei, drei Tage in dem beschaulichen Landstrich im Herzen der Grande Nation, weist nichts darauf hin, dass sich in der ländlichen Ruhe jemals auch nur ein Hauch von Hektik ausbreiten könnte. Die träge dahinfließende Saône begrenzt die bodenständige Region im Osten, während im Westen bis zu 100 Höhen – meter ansteigende Hügel mit mächtigen Nadelbäumen und weiten Viehweiden…
In der Kirche himmlische Ruhe tanken, wenn auf der Autobahn die Hölle los ist: Mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder machen pro Jahr unterwegs Halt, um eine Autobahnkirche zu besuchen. Entlang der 12.000 deutschen Autobahnkilometer gibt es davon inzwischen 30 (elf evangelische, sechs katholische, neun ökumenische und vier werden als «Autohofkapellen» von der Straßenverkehrsgenossenschaft unterhalten). Überall müssen die Kirchen sparen. Gotteshäuser werden geschlossen und umgewidmet. Ein gegenläufiger Trend ist zwischen Flensburg und Bad Reichenhall bei den Raststätten für die Seele erkennbar.
Die erste deutsche Autobahnkirche liegt an der A8 bei Adelsried. «Maria, Schutz der Reisenden» wurde vor fünfzig Jahren eingeweiht. Hintergrund der Kirchenstiftung war ein tragischer Verkehrsunfall, bei dem ein Mitglied einer wohlhabenden Augsburger Familie ums Leben kam. Nach dem Unglück entschloss sich die Familie, nahe der Autobahn ein Gotteshaus für Reisende zu errichten. Gebaut und in Stand gehalten werden die Gotteshäuser durch lokale und regionale Initiativen sowie durch Spenden. Um den Status einer Autobahnkirche zu…
Eine einzige Tankstelle weit und breit – und die dient ausschließlich der Betankung von Booten. Was wie ein Fantasy-Szenario anmuten mag, ist der ganz normale Alltag auf einer Insel in Bayern – auf Frauenchiemsee. Und wer, von Lärm und Hektik gestresst, den Weg hierher findet, wird sich an die Stille vielleicht erst gewöhnen müssen – um sie dann umso mehr zu genießen und zu schätzen.
Wer auf Frauenchiemsee lebt und auf dem Festland arbeitet, muss den öffentlichen Schiffs-Nahverkehr zum Festland nutzen, der vom frühen Morgen bis in die Abendstunden verkehrt. Zu späterer Stunde heißt es, auf ein spezielles Taxi in Bootsform zurückzugreifen – was nicht ganz billig und daher wirklich nur eine Not-Lösung ist. Wer völlig mobil sein möchte, erwirbt den Bootsführerschein. Freilich hat auch hier das eigene Gefährt seinen Preis: Ein Boot ohne größeren Luxus kostet etwa so viel…
Amphibienfahrzeuge sind ja nun wirklich nichts Neues mehr. Egal ob im privat, wirtschaftlich oder auch militärisch genutzten Bereich sind die schwimmenden, fahrenden, ja mitunter sogar auch flugfähigen Fortbewegungsmittel durchaus alltagstauglich geworden. Und dennoch: auch hier gilt: keine Regel ohne Ausnahme. Alles, was noch nicht da gewesen ist, wird irgendwann einmal erfunden und zu Wasser eingesetzt. In unserem ganz speziellen Falle handelt es sich zwar nicht um ein reines Amphibienfahrzeug. Doch die Kombination, bestehend aus einer fast 2000 Jahre alten Galeere, die zur Not auch ohne Muskelkraft, sondern mit einer modernen Verbrennungsmaschine ihren Vortrieb erfährt, ist eine Weltneuheit. Erfunden, entwickelt und schließlich auch umgesetzt auf der altehrwürdigen Mosella, auf der Mosel, in Trier und jetzt im Heimathafen des malerischen Weindörfchens Trittenheim.
«Stella Noviomagi», was aus dem Lateinischen übersetzt so viel wie «Stern von Neumagen», bedeutet, ist eine alte römische Handelsgaleere, die Lehrlinge der Handwerkskammer Trier in monatelanger Arbeit zusammen zimmerten. Original nachgebaut nach etwa 1.700 Jahre Vorlagen der alten Römer, bestückt mit gängigen Sicherheitsvorschriften, aber eben auch mit zwei modernen 50 PS starken Dieselmotoren, wenn denn ein «postromanischer» Antrieb aus dem Maschinenraum einmal nötig sein sollte. Die Galeere, die neben den beiden selbst zündenden Antriebsaggregaten über…
Geradezu verschwenderisch schüttet die Natur im Herzen des Piemont ein Füllhorn an Gaumenfreuden aus. Auf den weitläufigen Hügelketten reifen die Reben edler Weine heran. Getreide- und Reisfelder liefern die Grundlagen für Pasta, Polenta und Risotto, die zu zartem Fleisch und dem würzigen Käse des Weideviehs gereicht werden. Das Non plus Ultra gedeiht jedoch unter der Erde: Die weißen Trüffel, die einst als Aphrodite-Äpfelchen bei keinem Liebesmahl fehlen durften.
Unspektakulärer als erwartet gestaltet sich die Suche nach der kulinarischen Rarität. Nico Gerard, der Tartufaio, wie man die Trüffeljäger nennt, schreitet wortkarg über Wiesen und Waldstücke immer auf der Fährte nach den verborgenen Schätzen. Erst wenn sein Hund unter einem Baum oder hinter einem Busch die erdig-braune Beute aufgespürt hat, lenkt Nico seinen Schritt forsch zum Fundort. Behutsam setzt er seine Spitzhacke an und fördert einen stattlichen Klumpen zu Tage. «Brava». Zum Lob bekommt Spürhund…