Technik

Getriebe: Wie ein Räder-Werk entsteht


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Tageslicht, gedämpfte Musik, klimatisierte Luft, teure Produktionsmaschinen und höchste Präzision in der Hightech-Fertigung von Lkw-Getrieben bei ZF in Friedrichshafen – und doch stehen in einer Ecke verbeulte Boxen mit grob geschmiedeten, wie zufällig von Riesenhand hineingeworfenen Scheiben, ein wilder Haufen. Aber so fängt es immer an. Die Rohlinge sind zu Höherem bestimmt. Ihre Gestalt lässt die spätere Form der Zahnräder schon ahnen. Doch davor steht der Veredelungsprozess bei ZF.

Zahnradfertigung Hier entstehen im Dreischichtbetrieb jährlich drei Millionen Zahnräder an 150 Werkzeugmaschinen, auch für die AS Tronic, die jetzt gerade mit ­einer Million produzierten Exemplaren Jubiläum feierte. Doch bis zum fertigen Produkt ist es ein komplizierter Weg. Als erste Station wartet eine Drehmaschine. Zwei Spindeln schälen aus dem grauen Rohling die spätere Kontur des Zahnrads. Das sieht mit einem Mal schon sehr vorzeigbar aus. Die glänzende Oberfläche spiegelt das Hallenlicht wider. Das Halbfertigteil erhält beim…

Elsbett: Ein geniales Motoren-Prinzip


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Ludwig Elsbett (1913-2003) war ein Sohn der Rhön. Im Dorf Salz geboren, wuchs er im landwirtschaftlichen Umfeld auf. Als gelernter Landmaschinenschlosser studierte er anschließend Maschinen- und Flugzeugbau. Bereits mit 24 Jahren wurde er Abteilungsleiter bei den Junkers-Flugzeugwerken in Dessau. Da waren hohe technische Kenntnisse, Kreativität und Fleiß verlangt, als er den Auftrag erhielt, Verbrennungsmotoren zu entwickeln. Der zweite Weltkrieg führte ihn nach Salzgitter, wo er sich mit einem Team mit der Produktion von Zweitakt-Dieselmotoren selbstständig machte. Sein umtriebiges Leben brachte ihn zu MAN nach Nürnberg, um dort Nutzfahrzeugmotoren zu entwickeln: Ein spürbarer Verkaufszuwachs folgte. Elsbett kreierte dann 1973 den weltweit ersten Pkw-Dieseltriebling mit Direkteinspritzung: Sein Name wird mit dem Kürzel "TDI" (Turbo Diesel Direct Injection) als Erfinder ewig verbunden bleiben.

Motoreningenieure und Autoindustrie hielten diese Lösung bis dahin für technisch nicht machbar. Ein 3-Zylinder mit der Leistung eines 6-Zylindermotors war geboren, mit Pflanzenöl betrieben (nahezu alle herstellbaren Pflanzenöle konnten genutzt werden). Nur 1,45 Liter Hubraum genügten, um drehmomentstarke 90 PS zu generieren mit nur knapp über 3 Litern Verbrauch. 1991 stand dann der Produktionsanlauf an, sodass sogar Ferdinand Piech von VW zu Elsbett reiste. Die exorbitant hohen Kosten der Vorausentwicklungen waren entstanden, weil eine Serienproduktion…

Brennstoffzelle: Realität und Vision


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Autos mit Elektroantrieb sind eine saubere Sache. Schon seit Jahrzehnten wird nach einem leistungsfähigen Speicher gesucht, der möglichst viel Energie aufnehmen kann, wenig Platz benötigt, selbst nicht viel wiegt und der sich auch möglichst schnell wieder füllen lässt. Mit Wasserstoff kann man dagegen schon heute besser Strom speichern als mit jeder zur Zeit verfügbaren Batterietechnik. Man füllt ein paar Kilogramm Wasserstoff in den Tank und die Brennstoffzelle an Bord macht daraus Strom für den Elektromotor. Wasserstoff ist nichts anderes als flüssiger Strom. Der Tankvorgang dauert dabei nicht länger als an einer Zapfsäule für Benzin oder Diesel und die Reichweiten pro Tankfüllung liegen inzwischen schon bei 700 Kilometer und mehr. Wer das Zusammenspiel von Wasserstoff und Brennstoffzelle beherrscht wird wohl auch bei der zukünftigen Massen-Motorisierung mit umweltfreundlichen Automobilen für einen längeren Zeitraum die Nase vorn haben. Einige Hersteller haben auch schon die ersten Modelle auf dem Markt.

Erster auf dem deutschen Markt: Hyundai ix35 auch für Privatkunden Seit Ende März bietet der koreanische Autobauer Hyundai mit dem ix35-Fuel Cell ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle für 65.450 Euro in Deutschland an. Da Hyundai alle Fahrzeuge mit Brennstoffzelle in Ulsan (Südkorea) produziert, müssen Kunden je nach Nachfrage und Transportzeit mit einer Lieferzeit von sechs bis acht Wochen rechnen. Als Alternative zum Kauf bietet Hyundai auch einen Vierjahres-Leasing an für 1.290 Euro monatlich, inklusive einem Full-Service-Paket.…

Rangier-Assistent: Logistik von morgen


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Autonomes Fahren ist technisch weitgehend gelöst. Pkw, die völlig autark durch den dicksten Verkehr wuseln, Lkw, die dicht an dicht in langen Ketten über die Autobahn fahren, werden vermutlich bald Realität sein. Doch wurden diese Konzepte bisher im Bereich der Logistik nicht zu Ende gedacht. Die ZF Friedrichshafen AG ist mit einem neuen Ansatz ihrer Zeit voraus und zeigt, was möglich ist: Für Rangiermanöver muss bei diesem Lastzug niemand mehr hinterm Steuer sitzen – und auch der Dieselmotor kommt nicht zum Einsatz

ZF wählte mit Bedacht einen Lang-Lkw für seinen Rangierassistenten, denn er übertrifft die übliche Längenbegrenzung von 18,75 um 6,5 Meter und darf in dem jetzt laufenden bundesweiten Feldversuch im kombinierten Verkehr 44 statt 40 Tonnen schwer sein. Die Vorteile sind offensichtlich. Zwei Lkw können drei herkömmliche Lastzüge ersetzen, was Treibstoff und CO2-Emissionen spart. Das Gewicht wird über mehr Achsen verteilt und so die Beanspruchung der Straßen vermindert. Vermutlich werden Lang-Lkw bald zwischen großen Logistikzentren eingesetzt.…

Auto-Recycling: Ein Blick hinter die Kulissen


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Nahezu alles ist endlich. Gleich, welche Schätze wir der Erde entreißen, ob Metalle, flüssige Substanzen oder seltene Erden, irgendwann ist Schluss, Ende. Die andere Seite: die Welt verlangt nach Mobilität: jeder will jedes Ziel zu jeder Zeit möglichst schnell, sicher, preiswert und komfortabel erreichen. Da tun sich schnell Versorgungsengpässe auf. Verbrauchte Fahrzeuge, vor allem Automobile, müssen deshalb in einen Kreislauf der Wiederverwertbarkeit integriert werden.

Meist mittelständische Unternehmen, wie „Fröhlich Recycling“ sind darauf spezialisiert. Allein in Deutschland sind es derzeit etwa 500.000 Autos pro Jahr, deren aktiven ersten Lebenszeit abläuft. Da stecken kostbare Wertstoffe drin, die in etwa 1.300 nach Bundesgesetzen zertifizierten Spezialbetrieben (§5, Abs. 3 Altfahrzeug-Verordnung) entkernt und nach Basismaterialien sortiert, wieder gewonnen werden. Stahl, Kupfer, Leicht- und Edelmetalle zum einen, Glas, Reifen und Kunststoffe zum anderen fallen an. Aber auch Öle und Fette, Flüssigkeiten für Klimaanlagen, Scheiben- und…

KÜS: Fahrsicherheitstraining mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen


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Der technische Fortschritt ist schon längst in den landwirtschaftlichen Fahrzeugen angekommen. Nur die Fahrer und Fahrerinnen, erfahrene und in der Ausbildung befindliche Landwirte, Forstwirte und Lohnunternehmer, müssen noch auf den neuesten Stand der Fahrsicherheitstechnik gebracht werden. Diesem Vorsatz haben sich im Verbund die KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V.), SVLFG (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau), der ADAC, Maschinen- und Betriebshilfsring Saarland e. V. (MBR Saar e. V.), das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes erneut verschrieben und auf dem ADAC Fahrsicherheitszentrum, Gründau (Hessen), ein Training für Landwirte, Forstwirte und Lohnunternehmer angeboten.

Nach der Begrüßung durch Roland Krämer, Staatssekretär für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes, erhielten die Teilnehmer von zwei versierten Trainern eine theoretische Einführung in das Thema. Danach ging es zu den praktischen Übungen mit verschiedenen landwirtschaftlichen Fahrzeugen, mit angehängtem Arbeitsgerät oder Transportanhänger. Diese unterscheiden sich technisch in Antrieb, Getriebe, Bremsen. So konnte jeder der Teilnehmer über den Tag verteilt jedes dieser verschiedenen Fahrzeuge testen und seine eigenen Erfahrungen sammeln. Die verschiedenen Module des Fahrsicherheitsgeländes simulieren…

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