Der Seat 600 bekam den Spitznamen »Pelotilla«, Bällchen, erkennbar von der rundlichen Karosserie abgeleitet. Obwohl 1973 das letzte Exemplar vom Band lief, ist er noch heute auf Spaniens Straßen unterwegs. Er gilt in seinem Heimatland als Inbegriff der bezahl-baren Mobilität. Der Seat 600 war eine Fiat-Lizenz – wie auch der Marbella als Derivat des Fiat Panda. Der hieß zunächst »Seat Panda« oder »Seat Panda Marbella« und war auch außerhalb seiner Heimat kein seltener Gast auf den Straßen.
Die Zugehörigkeit zum VW-Konzern bescherte Seat einen deutlichen Imagewandel – als Marke alltagstauglicher Modelle mit extra sportlicher Anmutung. Dafür stehen Namen wie Arona, Ateca, Ibiza und Leon.
Und jetzt steht die Marke nochmals vor einem Neuanfang, besser gesagt, vor einer Teilung. Cupra, 2018 als Seat-Submarke gestartet, soll mehr und mehr eigenständig werden. Wo die Reise hingeht, zeigen aktuell der batterieelektrisch angetriebene Born und vor allem der Formentor als erstes eigenständig entwickelte Cupra-Modell. Die dann nicht mehr ganz neue, aber in ihrer Bedeutung gestärkte Marke soll einer der Wegbereiter zum »Antrieb aus der Steckdose für alle« sein.
Also künftig nur noch sportliche E-Modelle namens Cupra aus Spanien?
Nicht ganz. Auch die Marke Seat soll weiter geführt werden. Möglicherweise als Mobilitätsdienstleister. Die Ankündigung einer Neuorientierung von Cupra und Seat fällt sinnigerweise im fünfzigsten Jahr nach Produktionsende des »Pelotillas«: Mit dem E-Scooter Mó hat Seat aktuell gleichsam ein »modernes Bällchen« im Programm – Erfahrungen mit ihm als Teil eines Mobilitätskonzepts werden gerade auf der griechischen
Insel Astypalea gesammelt.
Fotos & Quelle Cupra, Seat