Die Zeit der Lieferwagen ist längst vorbei. Der Opel Astra steht für ein vielfach gebautes, solides Auto mit Käufern quer durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten. Natürlich hat der Astra, wie alle anderen Fabrikate im Segment der Kompaktwagen, auch vielfach sein Aussehen geändert und steht jetzt als Sports Tourer vor der Tür. Daneben, in leicht aggressivem Gelb, drückt sich der Opel Corsa in der Spezifikation OPC ins Blickfeld. OPC steht für Opel Performance Center und signalisiert Power und Sportlichkeit. Damit ist doch eigentlich alles klar, hier die Vernunft, dort der Spaß.
Wenn es so einfach wäre. Schon der Blick ins Datenblatt des Astra zeigt, wo der berühmte Barthel den Most holt. Unter der Haube werkelt ein Dieselmotor, bei Opel abgekürzt mit CDTI, mit 118 kW, das sind stramme 160 PS. Locker kommt er damit über 200 Stundenkilometer, und das, wie Opel verspricht, bei moderatem Dieselverbrauch. 5,1 Liter sagen die Rüsselsheimer. Wir mussten 6,5 Liter tanken – immer noch ein hervorragender Wert, sieht man die «Masse Auto», die damit bewegt wird.
Die Form des Autos stimmt ebenfalls. Geschwungene Linien, angenehmes Design, sportlich. Ein erstes Fazit: Der Astra ist im Hier und Jetzt angekommen. Auch im Innenraum angenehme, geschmeidige Formen: Größe wird signalisiert. Man sitzt angenehm, viel Platz steht zur Verfügung. Die Technik des Astra macht neugierig. Man kann die Fahrwerkskennung ändern, also schnell mal rein in den sportlichen Modus. Motor starten und los geht’s. Guter Antritt, zackige Beschleunigung, sattes Drehmoment – aber das wurde ja schon alles vielfach von Fachleuten beschrieben. Für den Normalo am Steuer macht sich Fahrspaß breit, es macht Spaß, den Opel Astra Sports Tourer zu bewegen. Und wenn man dann noch an die 500 Liter Ladevolumen denkt – natürlich bei umgeklappten Rücksitzen auf über 1.500 Liter erweiterbar – also wo ist das Problem? Ein Lastesel, vielfältig einsetzbar, und dazu noch richtig flott unterwegs. Das ist der Opel Astra Sports Tourer.
So. Muss man da noch in den giftigen Corsa OPC einsteigen? Wenig Platz und viel Leistung – das hat auch was! Aber ja! Fahrspaß soll besonders hoch im Kurs stehen beim Astra OPC – sagt Opel. Auffällig bei der Erstbetrachtung ist, neben den breiten Rädern, dem kräftigen Dachspoiler und den Lüftungsschlitzen in der Karosserie, das zentrale dreieckige Auspuffendrohr. Im Inneren Sportsitze mit gutem Seitenhalt, ein sportliches Lenkrad – alles zeugt irgendwie von Dynamik.
Aber ja! Fahrspaß soll besonders hoch im Kurs stehen beim Astra OPC – sagt Opel. Auffällig bei der Erstbetrachtung ist, neben den breiten Rädern, dem kräftigen Dachspoiler und den Lüftungsschlitzen in der Karosserie, das zentrale dreieckige Auspuffendrohr. Im Inneren Sportsitze mit gutem Seitenhalt, ein sportliches Lenkrad – alles zeugt irgendwie von Dynamik.
Aber die Stunde der Wahrheit schlägt auf der Straße bei der ersten Testtour. Kerniger Sound kommt auf, der 1,6-Liter-Turbo ist nicht unbedingt ein leiser Geselle. Das Sechsganggetriebe funktioniert tadellos, das Auto hängt am Gas. Es geht sehr zügig voran, die Spitze gibt Opel mit 225 Stundenkilometer an. Das gesteht man dem Corsa OPC zu, er ist ein wirklich schneller Geselle. Sein Fahrwerk hat wenig von Komfort, es ist die Nürburgring-Abstimmung, wie Opel einen wissen lässt. Ein Vorteil, denn die schnell durchfahrenen Kurven werden so genau abgezirkelt durchfahren. Gebremst wird mit Vehemenz. Adäquat den Fahrleistungen verzögert der sportliche Corsa und bleibt dabei immer fahrneutral. 7,3 Liter Superbenzin soll der Corsa verbrauchen. Auch hier korrigieren wir etwas die Werte, es waren um die 8 bis 9 Liter, je nach Fahrweise. Wie das klingt: Je nach Fahrweise. Die Fahrweise ist natürlich der Leistung angepasst. Es macht Spaß, Gas zu geben und die Möglichkeiten des Fahrzeuges auszuloten. Man ist automatisch einen Tick schneller, man tritt beherzt auf das Gaspedal. Und die Zuladung, der Kofferrauminhalt? Der Vollständigkeit halber sei er erwähnt. Es sind 285 Liter. Etwas mehr als die Hälfte vom Platz im Astra Sports Tourer, man erinnert sich. Doch wen interessiert das jetzt? Das Nötigste findet Platz. Basta.
Mit leicht geröteten Bäckchen verlässt man den Opel Corsa OPC. Hammergerät – so würde man sagen, wenn man 30 Jahre jünger wäre. Ist man aber nicht. Also hin zum Astra mit seinem Komfort und den durchaus respektablen Fahrwerten und weg vom eher spartanischen, aber pfeilschnellen Corsa? Keineswegs! Beide Autos überzeugen mit ihren spezifischen Stärken und Sympathiewerten. Jedes der Fahrzeuge macht einen auf seine ganz bestimmte Art an, man muss sich nur entscheiden! Kluges Geschwätz, mag jetzt der ein oder andere sagen. Wo ist meine Entscheidungshilfe, wie soll ich das richtige Auto finden? Eine Antwort auf diese Frage wird es so schnell nicht geben. Autos stehen für Emotionen und die Frage nach dem praktischen Nutzen gleichermaßen. In diesem Spannungsfeld steht der potenzielle Autokäufer immer – und das ist gut so. Denn dies erhält die Vielfalt und die große Unterschiedlichkeit der Automobile und damit auch die Kreativität der Autobauer. Und das soll noch lange so bleiben.