«Spaß schön und gut. Aber wie viel Spaß darf es denn sein, ohne dass es erstens verboten und zweitens saugefährlich ist?» Wer weiß denn so was? Hilfe suchende Blicke irren umher.
Jetzt schlägt auf Stand 501 in Halle 11 die große Stunde von Thomas Schuster und Stefan Ehl. Beide sind Prüfingenieure der KÜS und wenn einer bei der «Essen Motor Show» den beiden Jungs helfen kann, dann diese zwei PIs. Die beiden KÜS-Mitarbeiter gehören zum festen «Inventar» auf dem Stand der Initiative «TUNE IT! SAFE!» und des Verbandes der Automobiltuner (VDAT). Die KÜS unterstützt mit der Fachkompetenz und der Hilfsbereitschaft ihrer Prüfingenieure in jedem Jahr als Partner in Essen vor Ort die Ziele der beiden Organisationen: Autos nicht nur schöner und schneller, sondern vor allem auch sicherer zu machen.
Für Thomas Schuster und Stefan Ehl ist die aussagekräftige Hilfe für die beiden jungen Autofreaks nur ein paar Mausklicks entfernt. Online sind sie sofort mit der Datenbank der KÜS verbunden, die die gewünschte Auskunft genauestens ausspuckt: Welches Auto, welcher Jahrgang, wie viele Kilometer auf dem Tacho? Was ist erlaubt, was nicht, und vor allem: Was macht überhaupt Sinn, ein Auto zu einem begehrenswerten Gegenstand und nicht nur zu einem schnöden Beförderungsmittel werden zu lassen?
Die Datenbank der KÜS lässt dabei keine Fragen offen.
Mit großen Augen (und wahrscheinlich auch bangem Herzen) schauen die beiden Autofreaks den Fachleuten über die Schulter, als diese ihnen aus dem Online-Datenmenü heraussuchen, was sie wissen müssen. Ein Service, den die Ingenieure der KÜS aber nicht nur auf dem Stand der Essener Messetage leisten, sondern während des ganzen Jahres. Als Partner der Aktion «TUNE IT! SAFE!» liegt es der Sachverständigen-Organisation ganz besonders am Herzen, daran mitzuwirken, dass aus auto-begeisterten jungen Leuten keine Verkehrsrowdies werden.
«Als bundesweit tätige Kfz-Übewachungsorganisation sind wir tagtäglich mit dem Thema Sicherheit auf unseren Straßen befasst», sagt KÜS-Geschäftsführer Peter Schuler. Er betont auch, dass «das Thema Tuning mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Deshalb gilt es, sicheres und einwandfreies Tuning von gefährlichen Basteleien zu trennen». Die mehr als 1.000 Prüfingenieure der KÜS, weiß Peter Schuler, «sind dabei kompetente Partner».
Dabei werden die verschiedensten Parameter des Automobils berücksichtigt
und unter die Lupe genommen: Etwa die Auswirkungen verschiedener Rad/Reifen-Kombinationen, Fahrwerksreaktionen, die vielfach angebrachten Spoiler oder auch leistungssteigernde Eingriffe ins Motor-Management. Vor allem das Chip-Tuning im sogenannten «Grauen Markt» beinhaltet ein hohes Gefahrenpotenzial. Nicht nur hier sind aber Teilegutachten oder Teilegenehmigungen nach Paragraph 19/3 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) erforderlich. Thomas Schuster und Stefan Ehl arbeiten auf dem Stand von «TUNE IT! SAFE!», dessen Schirmherr das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist, eng mit anderen Partnern zusammen. So waren bei der jüngsten «Essen Motor Show» auch ständig junge Polizei-Beamte vor Ort, die den zahlreichen Besuchern in erster Linie die Daten des ausgestellten Showfahrzeuges erläutern mussten: Ein neuer Volkswagen «Scirocco», in blau-silber gehalten, erregte die Aufmerksamkeit der Standbesucher ganz besonders.
Der eigens für Essen umgerüstete Polizei-Scirocco stand satt auf Reifen der 245/30 ZR20 von Hauptsponsor HANKOOK und wartete auch mit genügend «Schmackes» unter der Haube auf. Die Reifen waren montiert auf Felgen der Größe 9 x 20 von ANTERA im Design 363. Damit der Scirocco auch schnittig tief daherkam, wurde das serienmäßige elektronische Fahrwerk mit Komponenten der Firma EIBACH optimiert. Der REMUS Edelstahl-Endschalldämpfer mit Doppelendrohr 2 x 84 mm entließ mit sonorem Sound den Abgasstrom des von ABT-Sportsline optimierten 1.4 Liter TSI Motors, der statt 160 PS satte 210 PS leistet und 290 Newtonmeter auf die Kurbelwelle wuchtet, dabei aber den serienmäßigen CO2-Wert von 154 g/km nicht überschreitet. Der Fußraum wurde mit sportlichem Aluminium-Pedalset und Fahrer-Fußstütze von RAID veredelt, von denen auch der Schaltknauf und der Handbremshebel stammen.
Klar, dass ein solches Polizei-Fahrzeug die Aufmerksamkeit der Besucher ganz besonders beanspruchte.
Leider blieb der Scirocco ein Einzelstück, ein Gemeinschaftswerk zahlreicher VDAT-Partner, für den ganz besonderen Anlass. Seinen Sinn und Zweck hat der blau-silberne «Wüstenwind» (so die Übersetzung des Begriffes «Scirocco») jedenfalls erfüllt.
Genau so wie der Auftritt der beiden KÜS-Prüfingenieure: Das Bewusstsein, vor allem junger Menschen, für schöne und schnelle, aber auch für sichere und den gesetzlichen Bestimmungen entsprechende Fahrzeuge zu schärfen.