Sedimentfilter für Straßenabläufe sollen eine Abhilfe schaffen. Entwickelt werden sie in einem Gemeinschaftsprojekt. Audi und der Fachbereich Siedlungswissenschaft der TU Berlin sind an URBANFILTER ebenso beteiligt wie Filterhersteller, Softwareentwickler und Wasserbetriebe. Die Sedimentfilter fangen die anfallenden Schmutzpartikel so nahe wie möglich an dem Ort auf, an dem sie entstehen. So sollen sie gar nicht erst in die Kanalisation gelangen.
Dem ebenso einfach wie logisch klingenden Konzept stehen zahlreiche Feinheiten gegenüber, die a priori zu beachten sind. So wurden die Sedimentfilter modular angelegt, um an unterschiedliche Straßen- und Verkehrssituationen angepasst zu werden. Bei Stop-and-Go und vor Ampelkreuzungen entsteht – durch ständiges Abbremsen und erneutes Anfahren – mehr Abrieb als auf einfachen geraden Stecken. Aus neun Modulen, die entwickelt werden, können bis zu drei davon kombiniert werden, um am Einsatzort optimal zu wirken.
Für die Leerung und Wartung der Filter als Voraussetzung für optimales Funktionieren setzen die Kooperationspartner auf intelligente Vernetzung. Der Verschmutzungsgrad der Filter muss so exakt wie möglich vorhergesagt und so der günstigste Zeitpunkt für die Reinigung der Filter ermittelt werden. Zu den hierfür benötigten Daten gehören u. a. die Termine der Straßenreinigung, das jeweilige Verkehrsaufkommen, Stoßzeiten und nicht zuletzt die Wettervorhersage: So spülen Sturm und Regen besonders viel Schmutz in die Kanalisation. Als Folge setzen sich die Filter schneller zu als unter weniger spektakulären Wetterbedingungen.
Schon jetzt denken die Projektpartner einen großen Schritt weiter: Beim Abfangen des Reifenabriebs durch die Filter soll es nicht bleiben. Auch bei Getränkedosen und Zigarettenkippen sollen sie ebenso hilfreich sein wie bei natürlichen Partikeln, die unvermeidlich auf den Straßen landen. Dazu zählt Sand ebenso wie Blätter und Pollen von Bäumen.
Fotos Audi, DLR