TT und 911 im Vorwärtsgang


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Stark und schnell sind sie, jedenfalls jene, die in diesem relativ kleinen Segment den sportlichen Anspruch wirklich gerecht werden, die Rede ist von Sportwagen. Zwar muss man in dieser Fahrzeuggattung in Sachen Platzangebot und manchmal auch im Federungskomfort klare Abstriche machen, dennoch sind die PS-Boliden beliebt. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres etwas mehr als 21.000 Sportwagen hierzulande neu zugelassen, davon entfielen allein mehr als 4.800 Einheiten auf den Porsche 911 Carrera. Rang zwei der Neuzulassungs-Hitliste konnte das Mercedes E-Coupé mit circa 4.700 Zulassungen für sich verbuchen. „Alleine die Vielfalt in der Tabelle zeigt, wie dehnbar der Begriff Sportwagen geworden ist. Früher hätte ein 911 oder ein Ferrari den Begriff zu füllen vermocht, heute fallen zahme E-Coupés mit Dieselmaschinen. Die Modelle der deutschen Premiummarken haben noch etwas von den quasi unverwüstlichen Restwerten der Vergangenheit bewahrt, dies gilt insbesondere für den Porsche 911, alle anderen müssen sich in Sachen Wiederverkauf schon länger den SUV dieser Welt geschlagen geben. Dennoch sorgt die üblicherweise homöopathische Verbreitung der Sportwagen und sportlichen Coupés dafür, dass das Angebot immer begrenzt und daher die Wiederverkaufspreise nie schrecklich niedrig sein werden“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH.

Wie das zukünftige Restwertverhalten im Sportwagensegment ist, haben die Experten der Bähr & Fess Forecasts GmbH aus Völklingen näher durchleuchtet und ausgewählte Vertreter der Klasse analysiert (siehe auch Tabelle). Ganz oben auf dem Treppchen der aktuellen Wertstabilitäts-Hitliste mit einem prognostizierten Restwert von 51,5 beziehungsweise 51,0 Prozent in vier Jahren stehen das Audi TT Coupé 1,8 TFSI und der Stuttgarter Klassiker Porsche 911. Mit Restwerten zwischen 48 und unter 50 Prozent können sich das Audi TT 2,0 TDI Coupé (49,5 Prozent) und die beiden Mercedes E-Klasse Coupés E200 (48 Prozent) und E220d (49 Prozent) im oberen Bereich der Wertstabilitäts-Hitliste einreihen. Knapp zwei Prozentpunkte mehr an Wert in vier Jahren verliert der 300 PS starke Jaguar F-Type mit Zweiliter-Motorisierung.

Weniger gut in Sachen Restwert schneiden der Nissan 370Z und der Ford Mustang ab. Im genannten Zeitraum bescheinigen die Prognoseexperten dem japanischen Sportwagen einen Restwert von 42,5 Prozent seines ehemaligen Neupreises. Beim Pony-Car von Ford sind es sogar nur 42 Prozent. „Das Pony-Car schlechthin, vor allem bei ihm gilt die alte Weisheit: Was man nicht bezahlt hat, kann man beim Wiederverkauf nicht verlieren. Für relativ wenig Geld kann man hier noch den Glamour der guten alten Achtzylinder-Zeiten erfahren und gleichzeitig, dank Großserientechnik, den Mustang um die Ecke zum nächsten Ford-Händler zur Inspektion bringen. Ungefährdeter konnte man einen solchen Exoten bislang nicht fahren“, so Dieter Fess. Mit dem geringsten Restwert, aber auch höchsten Wertverlust in Euro, rangiert der 351 PS starke Lexus LC500 am unteren Ende der ausgewählten Sportwagen in Sachen Wertstabilität mit einem prognostizierten Restwert von 41 Prozent. „Lexus konterkariert die Erwartungshaltung an das Aussehen der Modelle oftmals ziemlich harsch. Im Laufe der Modellgenerationen war Lexus vieles, aber nicht mutig oder gar sexy. Das hat sich mit dem Erscheinen des LC 500 gänzlich gelegt. Was eben noch Rosamunde Pilcher war, ist jetzt Dan Brown. Vor allem der Achtzylinder LC weiß zu gefallen und zu betören. Sein Hybrid-Modellkollege deutlich weniger.Letzteres liegt insbesondere an der unharmonischen Abstimmung des CVT-Getriebes. Alles in allem ist hier ein Design-Statement entstanden, das seinesgleichen sucht. Keine Frage, dass der LC ein gesuchtes Auto sein wird“, so Dieter Fess.

Schaut man sich den Wertverlust in Euro an, so verlieren die Ingolstädter Coupés mit einem Neupreis von 33.750 Euro für den TT 1,8 TFSI und 37.950 Euro für den Zwei-Liter-TDI-TT am wenigsten. Ihre Eigner müssen mit einem Wertverlust von rund 16.370 und knapp 19.200 Euro rechnen. Der Nissan-Pilot (Neupreis: 34.130 Euro) muss einen Wertverlust von rund 19.600 Euro verkraften und der Ford Mustang 2,3 EcoBoost (Neupreis: 39.500 Euro) verliert circa 22.900 Euro an Wert. Deutlich höher liegt der Wertverlust in Euro beim 911 Carrera (47.978 Euro) und beim Lexus LC 500 (58.528 Euro).

 

 

Fotos: Hersteller

 

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