Wer auf Frauenchiemsee lebt und auf dem Festland arbeitet, muss den öffentlichen Schiffs-Nahverkehr zum Festland nutzen, der vom frühen Morgen bis in die Abendstunden verkehrt. Zu späterer Stunde heißt es, auf ein spezielles Taxi in Bootsform zurückzugreifen – was nicht ganz billig und daher wirklich nur eine Not-Lösung ist. Wer völlig mobil sein möchte, erwirbt den Bootsführerschein. Freilich hat auch hier das eigene Gefährt seinen Preis: Ein Boot ohne größeren Luxus kostet etwa so viel wie ein normal ausgestatteter Kleinwagen.
Für den erholungsbedürftigen Urlauber sind solch kostspielige Überlegungen nicht von Bedeutung. Er kann den eigenen Wagen auf dem Festland lassen und die Parkgebühren für den Aufenthalt im Voraus entrichten (ca. zwei Euro pro Tag). Währenddessen muss der Wagen nicht stehen bleiben. Man kann gegen Vorlage des Zahlungsnachweises tagsüber das Parkgelände/Parkhaus verlassen und den Wagen abends wieder abstellen.
Und wohin geht’s tagsüber? Zum Beispiel zur benachbarten Insel Herrenchiemsee, wo sich alles um den Bayernkönig Ludwig II. und sein (unvollendet gebliebenes) Schloss auf der Insel dreht. Mit dem Auto: Nach Prien oder Bernau, wo es sich bestens bummeln, shoppen und einkehren lässt. Für Wellness-Fans lohnt ein Aufenthalt im Prienavera (Prien a. Ch.) oder in den Chiemgau-Thermen (Bad Endorf). Erreichbar für eine Tagestour – mit Bahn und Auto gleichermaßen – sind München und Salzburg. In der Geburtsstadt Mozarts dreht sich fast alles um den berühmtesten Sohn der Stadt, aber es gibt natürlich noch mehr: Zum Beispiel ein Fotostudio am Fuße der Salzburg, in dem man sich mit allerlei Kunstgriffen und Originalkostümen in der Optik der Zeit um 1900 ablichten lassen kann und ein sehenswertes Wachsfigurenkabinett in der Innenstadt. Wer das Auto stehen lassen, aber auch nicht unbedingt zu Fuß gehen möchte, kann eine Fiakerfahrt ins Auge fassen: Die ist ab etwa 30 Euro zu haben, und hier gilt: Je mehr Personen mitfahren, umso preisgünstiger wird’s für jede(n).
Übrigens: So sehr der Verzicht aufs Auto das Leben auf den Inseln prägt, so steht es rund 30 Kilometer entfernt ganz im Zentrum des Interesses: Das EFA-Automuseum in Amerang führt uns die Automobilgeschichte in Deutschland nahezu vollständig vor Augen. Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehört ein komplett auseinander genommenes Auto. Dieses Ausstellungsstück zeigt auf unkonventionelle Weise, wie viel Sorgfalt erforderlich ist, um die Selbstverständlichkeit des Autofahrens – und die Verkehrssicherheit auf den Straßen – zu gewährleisten.
Kulinarisches
Neben den traditionellen bayerischen Schmankerln wie Leberkäs (der keine Leber, sondern Wurstbrät enthält), Leberknödelsuppe (mit Leber) und der berühmten Weißwurst sind Klöße und Knödel allgegenwärtig. Eine ebenso ungewöhnliche wie leckere Zubereitungsart sind saure Knödel – ideal als Resteverwertung: Kalte Semmelknödel werden in Scheiben geschnitten und mit einer klassischen Vinaigrette und in Ringen geschnittenen roten Zwiebeln
angerichtet. Besonders exquisit ist die Vinaigrette, wenn sie mit Kürbiskernöl angerührt wird.
Reiseführer
• Baedeker Allianz Reiseführer Oberbayern
• Marco Polo Chiemgau
• Marco Polo Oberbayern
• Marco Polo Salzburger Land
• Du Mont Reise Taschenbuch Oberbayern
• Du Mont Reise Taschenbuch Salzburg
Webtipps
www.chiemgau-online.de
www.chiemgau-thermen.de
www.chiemsee.de
www.herrenchiemsee.de
www.frauenwoerth.de
www.miracleswaxmuseum.com
www.muenchen.de
www.photo-anno-1900.at
www.prienavera.de
www.salzburg.at
www.efa-automuseum.de