Die bezaubernde Altstadt im innersten Winkel des fjordartigen Ostseearms ist geradezu in die Landschaft hineingewachsen. Das Zentrum liegt nicht weit vom Hafen entfernt, von wo einst als Spezialität Rum verschifft wurde. Pittoresk ist der Spaziergang durch das Kompagnietor mit Wappen und Sprüchen und den anschließenden recht kleinen Gebäuden. Sofort denkt man ans Mittelalter und stellt sich das Gewimmel von Händlern, Fischern und Marktfrauen vor.
Schon nach wenigen Schritten ist der Reisende auf der einstigen Handelsstraße, die heute als Fußgängerzone nicht weniger Kaufbegeisterte anzieht. Vorbei an der Marienkirche mit ihrem verträumten Kirchplatz, an dessen Ecke unmittelbar die Schrangen grenzen. Unter den Arkaden des aus rotem Backstein gemauerten Traufenhauses lagen die Verkaufsräume der Bäcker und Fleischer. So stellt man sich den Norden vor!
Noch ein paar Schritte und der Nordermarkt ist erreicht, der einstige Hauptmarkt, Treffpunkt in der Stadt schlechthin. Um den Neptunbrunnen gesellen sich zu jeder Jahreszeit Touristen und Einheimische, um in der Vielzahl der Gasthäuser und Kneipen zu genießen. Reisen macht hungrig, und Sie haben die Qual der Wahl von gebratenen Heringen bis zu hausgemachten Burgern mit Salat. Dazu ein Flensburger Bier vom Fass, kurz Flens. Das wohl berühmteste Produkt der ortsansässigen Privatbrauerei vermittelt zugleich den Geschmack einer Region. Übrigens: Das Flensburger Dunkel ist eine feine Alternative, wenn man’s weniger herb mag, und die Flens Fassbrause (Rhabarber, Erdbeer oder Zitrone) steht für alkoholfreien Genuss. Versprochen! Und erprobt!
Das Tor zu Jütland war lange Zeit dänisch. Die Sprachenvielfalt der Tischgesellschaft erinnert daran. Wie selbstverständlich spricht man Deutsch, Dänisch und Schwedisch. Jetzt noch etwas über die Große Straße, den Holm bis zum Südermarkt flanieren. Oder an der Rathausstraße rechts hinauf zum Museumsberg, um sich historisch und künstlerisch zu bilden. Wer sich mit der Welt der Schifffahrt beschäftigen möchte, sei allerdings auf das Schifffahrtsmuseum am Hafen verwiesen. Aber Vorsicht, dafür sollte man mehr Zeit einplanen als „nur“ einen Zwischenstopp in der Stadt.