Ursachen für den Knall


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Wer zu schnell ist, mit Alkohol oder Drogen am Lenkrad erwischt wird, den erwartet nicht nur eine saftige Strafe, sondern auch ein Eintrag ins Zentralregister des Kraftfahrt-Bundesamtes, kurz KBA. Während Geschwindigkeitsdelikte sich im letzten Jahr auf hohem Niveau «stabil» zeigten und Alkoholauffälligkeiten leicht abnahmen, stiegen die Drogenverstöße an.

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Quelle: Kraftfahrtbundesamt (KBA) 31.12.2008 Grafik: KBA

Nach Flensburg kommt man schnell – vor allem, wenn man zu schnell unterwegs ist. Dann nämlich landet man im Zentralregister des KBA. Von insgesamt geschätzten 53,5 Millionen Führerscheininhabern, so die Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), sind im Flensburger Zentralregister gut 8,8 Millionen Personen registriert. Geschlechterspezifische Unterschiede sind deutlich zu erkennen: Männer (78,3 %) übertreten deutlich häufiger das Gesetz als
Frauen (21,7 %). Das vermeintlich «starke Geschlecht» nimmt es auch mit dem Zählen bereits getrunkener Biere nicht so genau und so sind fast zwei Millionen Männer als «Alkoholsünder» erfasst.

Verschweigen darf man ebenfalls nicht die Gruppe der Personen, die keinen Punkt haben und dennoch in Flensburg erfasst sind. Bei diesen 1,61 Millionen handelt es sich um Personen, denen die Fahrerlaubnis noch entzogen ist oder, die nach Neuerteilung noch nicht wieder auffällig geworden sind. Aber auch Menschen, die nie eine Fahr-erlaubnis hatten und dennoch verkehrsauffällig wurden, sind in dieser Gruppe erfasst. Denn auch Radfahrer und Fußgänger sind Verkehrsteilnehmer, die sich aufgrund von Fehlverhalten schneller in Flensburg befinden, als ihnen lieb ist.

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Quelle: Kraftfahrtbundesamt (KBA) 31.12.2008 Grafik: KBA

Drogenverstöße stagnieren – aber auf hohem Niveau

Längst müsste es sich rumgesprochen haben: Drogen und Straßenverkehr passen nicht wirklich gut zusammen. Wer unter «Dampf» stehend am Straßenverkehr teilnimmt und dabei von den Ordnungshütern ertappt wird, dem drohen Fahrverbot oder gar die Entziehung der Fahrerlaubnis. Offensichtlich schrecken diese Maßnahmen nicht davor ab, sich berauscht hinters Volant zu klemmen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 221.800 Alkohol- und Drogendelikte in Flensburg registriert. Im Vergleich zu 2007 zwar ein leichter Rückgang um 0,3 Prozent, Entwarnung kann jedoch nicht gegeben werden: Bei Alkoholverstößen war ein erfreulicher Rückgang um 2,1 Prozent festzustellen, andere Drogenverstöße lagen aber mit einem Plus von 12,3 Prozent deutlich über der Marke von 2007. Cannabis, Heroin, Amphetamine oder Medikamente waren im vergangenen Jahr in 14 Prozent aller Drogenfahrten im Spiel – das sind 31.000 registrierte Fälle!

Kein Blick für rote Ampeln

Laut ACE, dem Auto Club Europa, werden auch immer häufiger rote Ampeln ignoriert. So wurden 2007 bundesweit mehr als 290.000 Verstöße gegen das rote Signallicht registriert. Gleichzeitig musste die Polizei knapp 100.000 mal ausrücken, um Unfälle durch Rotlicht-Missachtung aufzunehmen. Wie der ACE ermittelte, kamen dabei 413 Menschen ums Leben, 50.000 erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Dabei ist auch ohne ein Unfall das Überfahren einer roten Ampel alles andere als günstig. Mit mindestens 90 Euro muss der Sünder rechnen, dauerte die Rotphase bereits länger als eine Sekunde können auch 200 Euro fällig werden. Fahrverbot und vier Punkte ergänzen das mögliche Strafmaß. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist bereits das Überfahren einer gelben Ampel gemäß § 37
StVO (Straßenverkehrsordnung) ein Verkehrsverstoß.

Alter schützt vor Unfall nicht

Aktuell untersucht das KBA den Zusammenhang zwischen Alter und Unfallgefährdung. Verfolgt wurden dazu die Neueintragungen aufgrund eines Verkehrsunfalls in einem Zeitraum von zwölf Monaten von Verkehrsteilnehmern bis zu einem Alter von 84 Jahren. Basiswerte zum Vergleich lieferten die Fahrer der Altersgruppe 35 – 44. Verkehrsteilnehmer im Alter zwischen 45 und 74 Jahren weisen das geringste Unfallrisiko auf. Wahre Musterschüler sind Fahrer im Alter von 65 bis 69. Ab 70 Jahren ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein leichter Anstieg zu erkennen. Mit 75 beginnt die Unfallkurve steiler nach oben zu zeigen, wobei Frauen ein deutlich höheres Unfallrisiko darstellen als Männer. Ab 80 Jahren ist das Gefahrenpotenzial so hoch, wie es normalerweise nur von der Altersgruppe unter 30 Jahren bekannt ist. Allerdings gibt das KBA Entwarnung: Die Zahl der Verkehrsteilnehmer über 80 Jahren ist derzeit so gering, dass es vergleichsweise selten ist, durch einen solchen Verkehrsteilnehmer zu Schaden zu kommen.

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