Verbrauchswerte Plug-In-Hybrid: Kompaktklasse/kompakte SUV


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Kraftstoffverbrauch und Emissionswerte werden immer wichtiger für die Kaufentscheidung bei Autos. Vor dem Hintergrund des Klimawandels gewinnen insbesondere Elektroautos und Plug-In-Hybride immer mehr an Bedeutung. Das zeigt auch die Zahl an Neuzulassungen: So wurden in Deutschland 2018 beispielsweise knapp 31.450 Plug-In-Hybride neu zugelassen, 2021 fanden schon rund 325.450 Einheiten ihre Interessenten.

Auf dem Papier sehen die durchschnittlichen Verbrauchswerte der Plug-In-Mobile durchweg bestens aus, aber wie ist es in der Praxis? „Es sollte mittlerweile bekannt sein, dass die von den Herstellern angegebenen Verbrauchswerte und Reichweiten in der Realität nicht erreicht werden können. Das liegt in der Hauptsache an den Standards zur Ermittlung solcher Werte, die auf Grund der Vergleichbarkeit mit normierten Rahmenbedingungen ermittelt werden. Diese normierten Rahmenbedingungen werden insbesondere bei Plug-In-Hybriden in der Realität nicht erfüllt, weswegen größere Abweichungen keine Seltenheit sind“, erklärt hierzu KÜS-Prüfingenieur Thomas Schuster. Sofern die Batterie nicht regelmäßig geladen und der Wagen quasi nur mit dem Verbrenner unterwegs ist, können die Verbrauchswerte in die Höhe schnellen und die elektrische Reichweite schmilzt quasi im Nu dahin. Die »Teilzeitstromer« sind also nur bedingt – und bei verbrauchsfreundlicher Nutzung! – effizient. Für Reichweitenangst gibt es aber keinen Grund, da immer auch noch ein Verbrennungsmotor an Bord ist. „Der Akku muss zur optimalen Ausbeute und Kraftverteilung vollgeladen sein, jeder der angesteuerten Verbraucher wie Licht, Klimaanlage, Heckscheibenheizung, das Navigations- und Entertainmentsystem haben Einfluss. Außerdem spielen die Außentemperatur, eine unebene Streckenführung und nicht zuletzt der persönliche Einsatz des Gaspedals sowie die daraus resultierende Fahrweise eine entscheidende Rolle“, ergänzt Thomas Schuster.
Das Fazit des KÜS-Prüfingenieurs fällt klar aus: „Eine unzureichende Planung oder gar Unwilligkeit beim Nachladen, beides führt zu einer schlechten Kraftverteilung, was den Kraftstoffverbrauch überproportional in die Höhe treibt. Für Menschen, die einer reinen Elektromobilität noch nicht ganz trauen und ihre Flexibilität durch den sinnvollen Einsatz beider Antriebskonzepte erhöhen möchten, kann ein Plug-In-Hybrid aber eine sinnvolle Überlegung sein. Wer allerdings durch seine Wohnsituation und der daraus resultierenden Ladeinfrastruktur keine guten Voraussetzungen mitbringt und Schwierigkeiten damit hat, seine Tank- und Ladestrategie entsprechend zu planen, wird mit dieser Lösung nicht glücklich werden. Die Möglichkeiten und die Einstellung diese Mobilitätsform entsprechend umzusetzen, das bestimmt im Wesentlichen die Effizienz — und damit die Sinnhaftigkeit!“

Fotos Lynk & Co, Hyundai, Renault

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