Vision der Winzigkeit. Mit der Studie «Rocketman» wird MINI wieder mini


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Der Fernseher so dünn wie eine Zeitschrift, der iPod kaum größer als eine Briefmarke und der Heimcomputer ähnelt einer Zigarettenschachtel – alles auf der Welt wird kleiner. Nur der Mini ist zuletzt immer größer geworden und hat mit dem Countryman jetzt sogar die Kompaktklasse erreicht. Dabei war der Brite vor 50 Jahren mal der Urvater des Kleinwagens und nutzte den Platz besser aus als jedes Auto vor ihm.

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Daran haben sich jetzt offenbar auch die Mini-Designer erinnert und eine Studie entworfen, die den Winzling ohne jeden Retro-Touch zurück zu seinen Wurzeln führt. «Rocketman» heißt das kleine Schaustück mit den coolen Kulleraugen und den Heckleuchten in Henkelform. Mit rund 3,40 Meter Länge liegt er fast genau zwischen dem ersten Mini von 1963 (3,06 Meter) und dem aktuellen Modell (3,72 Meter).

Dennoch hat man vorne sogar mehr Platz als im aktuellen Mini, weil die Sitze dünner sind und das luftige Cockpit weniger Raum fordert. Außerdem kann man durch die riesigen Türen, die wie früher beim Renault Avantime mit einem Doppelgelenk angeschlagen sind, auch in engen Parklücken bequem einsteigen. Nur hinten geht es natürlich etwas enger zu. Rückt der Beifahrer ein bisschen nach vorn, passt rechts tatsächlich jemand auf die Rückbank. Links dagegen ist der Fußraum so knapp, dass Mini wie Toyota beim Aygo von einem Notsitz spricht und vorsichtshalber mal einen Rucksack über die Rücklehne hängt.

Dazu gibt es eine ganze Reihe pfiffiger Details, von der riesigen Schublade als erweiterbarem Kofferraum über den dreidimensionalen und berührungsempfindlichen Center Globe, der den Tacho ersetzt und die Gäste mit psychedelischen Pink-Floyd-Grafiken unterhält, bis hin zu den verschiedenen Showprogrammen und Unterhaltungssystemen, die sich am jeweiligen Einsatzzweck orientieren: Fährt man alleine, ist der Rocketman ein Ego Racer mit eingebautem Rennspiel. Zu zweit wird er zum Romantik-Flitzer mit integriertem Harmonie-Finder. Und bei voller Besetzung gibt er das Party-Mobil, das sogar über einen Buddy-Finder verfügt.

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So viele Worte, wie Designer Oliver Sieghart bei der ersten Sitzprobe über das Innenraumkonzept, die edlen, aber zum Teil sehr unkonventionellen Materialien wie Nubuk oder vor allem das Japan-Papier und zur Idee vom Raum als eigentlichem Luxus verliert, so wortkarg wird er bei der Technik. Der Name Rocketman, der große Radstand und die kleinen Räder alleine müssen reichen, um den Mini zur Sportskanone zu stempeln, denn ein Motor ist noch gar nicht eingebaut.

Dafür jedoch wissen die Bayern schon, was das Auto mit dem entsprechenden Antrieb einmal verbrauchen könnte: Um die drei Liter sollen es lediglich sein, wenn der neue Dreizylinder fertig ist. Möglich macht das der konsequente Einsatz von Karbon, das man zum Beispiel um die Scheinwerfer, die Radhäuser oder unter den transparenten Dach durch die Karosse schimmern sieht und das den Rocketman wohl deutlich unter 1.000 Kilo drücken wird.

Anders als bei den letzten Studien hält sich Mini mit Prognosen für den Rocketman noch merklich zurück. Der Wagen bräuchte eine eigene Plattform und würde mit dem ganzen Karbon vermutlich so teuer, dass er am Ende sogar über dem normalen Dreitürer landen würde. Deshalb ist eine Se‑rienfertigung fürs Erste ziemlich unwahrscheinlich. Und selbst wenn der Rocketman doch abheben sollte, brauchen die Fans des Minis auf jeden Fall noch ein wenig Geduld.

Denn bei einer Neuheit pro Jahr ist der Mini-Kalender mit dem Coupé für 2011, dem Roadster für 2012 und dem Paceman für 2013 erst einmal gut gefüllt.

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