Der eine schlug seit frühester Jugend den Weg zum Profi-Piloten ein, ist heute einer der besten Langstrecken-Fahrer der Welt und zweimaliger Sieger des „Mythos Le Mans“ sowie Langstrecken-Weltmeister.
Der andere hat Hobby, Studium und berufliche Karriere in bewundernswerter und konsequenter Weise unter einen Hut gebracht. Als Unternehmer und Inhaber des Ingenieurbüros Speich aus Linz am Rhein mit mehreren Prüfstellen ist er nicht nur regelmäßiger Absolvent des „größten Rennens der Welt“, dem 24h auf dem Nürburgring, sondern sitzt auch im Vorstand des ADAC Mittelrhein. Nach dem Abi im Jahr 1980 ging er konsequent seinen Weg, der nach seinem Motto beides beinhaltet: „Wer viel arbeitet, der hat sich auch eine Belohnung verdient.“ Belohnung, das war für ihn vor allem eines: Motorsport.
Die KÜS als berufliche und ideelle Klammer eint sie jedoch beide: Die Rede ist von Timo Bernhard, mittlerweile nicht nur (noch) aktiver Pilot, sondern auch Rennstall-Besitzer und KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich, der sich am Mittelrhein mit seinem Unternehmen eine Existenz geschaffen hat.
„Wenn die anderen Jungs in meinem Alter auf den Bolzplatz zum Kicken waren, dann hat mich das nie interessiert. Fußball war nie ein Thema für mich, ich hatte schon als kleiner Junge nur das Ziel, einmal Profi-Rennfahrer zu werden“, bekennt der 36-jährige Bernhard, wenn er auf seine früheste Jugend zurück blickt. Seit der Vater, der seit Mitte der 1975er Jahre aktiv im Rallyesport unterwegs ist, den Dreikäsehoch Timo mitnahm, hatte es diesen gepackt. Mit zehn Jahren setzte er sich ins Kart, wo er alsbald national und international bei den Besten mitfuhr.
Über den Formelsport (Ford und Porsche) war der weitere Weg bei den Zuffenhausenern vorgezeichnet. Seit 2002, also seit mittlerweile 15 Jahren ist er Porsche-Werksfahrer, wies seine Vielseitigkeit in vielen Serien nach, machte sich einen Namen auf den großen Strecken in aller Welt wie Sebring, Suzuka, Daytona und natürlich Le Mans. Um nur einige zu nennen. Dass für den geborenen Saarländer die quasi „vor der Haustür“ liegende „Grüne Hölle“ am Nürburgring ebenfalls immer wieder Schauplatz seiner großen Erfolge war, liegt auf der Hand. Ebenso wie seine zwischenzeitlichen „Stippvisiten“ im Rallyesport.
Rudi Speich ist sowohl als Unternehmer wie auch als Rennfahrer in allen Sätteln gerecht und ein richtiger Tausendsassa. Seine Affinität zum Rennsport verband und verbindet er immer noch mit seiner jahrzehntelangen Berufserfahrung als Sachverständiger. Der „KÜS Cup“, den er auf der Kartbahn in Köln-Rodenkirchen seit 2007 austrägt, ist ein Beweis dafür, wie man unternehmerische Weitsicht und eigene sportliche Aktivitäten imagebildend unter einen Hut bringen kann. Individuelle Kurzbewertungen von Klassikern sind zudem ein besonderer Service beim viel gepriesenen „Garagengold“.
In diesem Jahr „feierte“ er ein kleines Jubiläum in der Eifel, sein 35. Jahr beim Klassiker, dem 24h-Rennen. Viel Aufhebens hat er darum aber nicht gemacht. Rudi Speich hat seinen Beruf und die Motorsport-Karriere „von der Pike“ auf gelernt und verfolgt. Nach Abi und Bundeswehrzeit absolvierte er eine Lehre als Kfz-Mechaniker bei BMW, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Es folgte das Studium der Fahrzeugtechnik an der Fachhochschule in Köln. Zum Motorsport kam er über einen ersten Versuch in einem Slalom-Wettbewerb, der gleich mit dem Gewinn eines Pokals endete. Von diesem Zeitpunkt an ließ ihn die Leidenschaft nicht mehr los. Bis heute verbindet der 58-jährige Beruf und Steckenpferd auf ideale Weise miteinander.
Für den Rennfahrer-Profi Bernhard wird nach diesem Jahr ein neues Zeitalter beginnen. Auf seine „Karriere nach der Karriere“ als Teambesitzer und Supervisor der nachdrängenden jungen Talente hat er sich gemeinsam mit seinem Vater Rüdiger im „KÜS Team 75 Bernhard“ bereits akribisch vorbereitet. Woche für Woche kommen während der Motorsport-Saison von den Rundstrecken der VLN-Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring oder der ADAC GT Masters die Meldungen. Mal mit sportlichem Erfolg, mal mit lehrreichen Erfahrungen für Piloten und Crew.
Trotz des Ausstiegs von Porsche aus der LMP1-Klasse der FIA WEC (Langstrecken–Weltmeisterschaft) will Bernhard dem Unternehmen treu bleiben, betonte er bereits im Sommer. „Im nächsten Jahr gehen Porsche und ich in das 20. Jahr unserer Zusammenarbeit. Wie und in welcher Form auch immer: Für mich ist es das Wichtigste, dass wir zusammen weitermachen.“